Wussten Sie, dass...Auch in Brasilien gibt es Fachwerkhaeuser!

Die meissten stehen dort schon seit mehr als 100 Jahren. Trotzdem sie so einfach und schnell errichtet wurden, sind sie den heute errichteten Haeusern allein schon durch ihre Lebensdauer bei weitem ueberlegen.

Das Holz in diesem Land gehoert zu dem Besten der Welt. Die Technik des Fachwerkbaus wurde von den deutschen Einwanderern Mitte des 19.Jahrhunderts in Brasilien etabliert. Sie brachten ihr handwerkliches Geschick, ihre Traditionen und ihr Wissen mit, sie errichteten einfache schnell gebaute Haeuser. Sie waren eigendlich nicht gedacht dafuer so lange zu ueberleben. Nichts desto trotz stehen sie heute noch und praegen die Landschaft.Viele Menschen die darin wohnten, wuenschen sich , wieder die Moeglichkeit zu haben, in ein solches Haus einzuziehen. Das Design ist zeitlos, es hat einen ganz besonderen Charme und man fuehlt sich darin einfach wohl.
Ein Fachwerkhaus uebertrifft bei statischen Belangen konventionell errichtete brasilianische Haeuser bei weitem. Gute Beispiele dafuer sind Haeuser die in Erdbebenregionen stehen und das schon weit mehr als 500 Jahre, wie zum Beispiel im Rheingraben (Frankreich oder Norditalien). Auch die Iraner lernten nach dem schweren Erdbeben von der Fachwerktechnik...Schauen Sie mal: www.humboldt-foundation.de/web/2667.html
In Europa wurden die Gefache der Haeuser meisstens mit Lehm ausgefuellt. Das hatte einige Vorteile, wie zum Beispiel die gute Isolierung, das Konservieren des Holzes. Lehm hat auch die Eigenschaft, die Raumluft von Giftstoffen und ueblen Geruechen zu reinigen. Ausserdem reguliert er wunderbar die Luftfeuchtigkeit was ja auch gerade im Itajaital (Südbrasilien) von Vorteil war.

Dort stehen noch einige Fachwerkhaeuser wo die Innenwaende mit Lehmziegeln ausgemauert sind und wo auch Lehmputz aufgezogen wurde. Viele Brasilianer wuenschen sich Qualitaetshaeuser in Form eines Fachwerks...und damit meine ich Hauser die traditionell, sprich mit Loch, Zapfen und Holznagel gefertigt werden. Ich meine damit keine "Fakewerks" also die Unsitte aus Nichtverstaendnis heraus, seine Fassaden mit aufgenagelten Brettern zu verunstalten. In Südbrasilien, kann man dies oft beobachten. Die Eigenborenen nennen das "modernes Fachwerk" (auweia). Fachwerk ist viel mehr als nur Optik. Beim Stoebern in den Seiten hier wird der aufmerksame Besucher dies erkennen.

Fachwerkliebhaber in Südbrasilien:

Paulo Volles aus Blumenau war einer der ersten, der dies nach 1945 erkannt hatte und die alten Konstruktionstechniken studierte. Er ist ein deutschstaemmiger Maschinenbauer und liebt die Fachwerkkultur. Er war sehr traurig, dass mehr und mehr Fachwerkhaeuser verloren gehen. Also ergriff er die Initiative, sein Pioniergeist hatte ihn gepackt und er baute ein Haus in Bombinhas/SC. Mangels trockenem Holz und verfuegbarer Laengen, benutzte er Altholz was er liebevoll aufarbeitete und mit den alten Verbindungstechniken zusammenfuegte. So entstand das erste Fachwerkhaus in der Region Santa Catarina seit langem.

Paulo war sich in einigen Punkten unsicher und so konsultierte er im Internet das deutsche Fachwerkforum: www.fachwerk.de. Hier lernte er dann mich kennen. Durch meine brasilianische Frau Mariana kam ich in das Land, und Paulo und ich begannen mit dem Fachwerkbau. Wir nutzen beste Maschinen um preisguenstig ein Fachwerkhaus bauen zu koennen. Nicht ohne Grund zaehlt diese Bauweise in Deutschland zu den Teuersten. Mein Interesse ist es, die Fachwerkkultur in Brasilien wieder zu beleben und zwar mit Preisen die sich der besser Verdienende leisten kann.


 

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